w. gazdis! Lucy

Lucy

Es begann mit „Animal Care“ im Internet

Es war ein Spätherbstnachmittag. Brigitte und ich beschlossen, für unsere beiden Hunde eine weitere vierbeinige Spielgefährtin zu holen.

Klar war, wie in der Vergangenheit, kommt nur ein Vierbeiner von einer Hilfsorganisation wie „Animal Care“ in Frage .Dort werden Tiere aus Tötungsstationen herausgekauft, liebevoll von Pflegern aufgepäppelt, und an Interessenten weitergegeben. Die Hundesuche war einfach, denn auf der Homepage von „Animal Care“ finden sich …zig…bemitleidenswerte Tiere, die nach einem neuen Zuhause suchen. Nichts gegen Hundezüchter! Dort geht es um Geschäft, bei Hilfsorganisationen um Menschlichkeit!

Ein Begriff, der sich von „Mensch“, unserer Rasse, ableitet und dem wir uns verpflichtet fühlen müssten.

Schnell war ein Besichtigungstermin für einige mögliche Tiere am Grenzparkplatz Parndorf vereinbart. Es war der 28.November 2009. Aus einem ungarischen Lieferwagen sprang uns ein kohlrabenschwarzes Riesenwollknäuel entgegen, eine Mischung aus Labrador und Riesenschnauzer, drei Monate jung. Haben Sie schon einmal in zwei pechschwarze Hundekinderaugen geblickt? Ein Blick, so schalkhaft verschmitzt, so liebevoll unschuldig, so voll Vertrauen zu uns Menschen und so hoffnungsvoll bittend „nimm mich mit“, denn ich brauche Deine Hilfe! Wer, der sich selbst als Mensch bezeichnet, könnte da widerstehen?

In wenigen Minuten waren alle Formalitäten erledigt. “Lucy“, so heißt das Hundemädchen, war mit einem Satz in unserem Auto, als wäre das bereits ein langgeübtes Selbstverständnis.

Zufällig ist jetzt gerade Weihnachtszeit, die Zeit der vielen Geschenke. Meine Frau und ich sind uns einig: Mit „Lucy“ haben wir uns das schönste Weihnachtsgeschenk selbst gemacht.

Wie gesagt, manchmal beginnen Wintermärchen mit einem Blick auf die Homepage von „Animal Care“.

Brigitte und Helmut aus Strasshof